Knoblauch ist nicht nur ein beliebtes Lauchgewächs in der Küche, sondern er lässt sich auch wunderbar für die Schädlingsabwehr nutzen.
Mit Knoblauch kannst du somit das Angenehme gleichzeitig mit dem Nützlichen verbinden, wenn du ein paar Knoblauchzehen auf deinen Balkon pflanzt.
Knoblauch findet sich in beinahe jeder Küche wieder und der Anbau ist recht problemlos auf dem Balkon. Damit der Anbau aber erfolgreich wird, ist vor allem das richtige Ernten und auch Lagern sehr wichtig, um die Knollen haltbar zu machen.
Bei diesem Lauchgewächs erfordert es daher ganz besonders das richtige Vorgehen, damit deine Knoblauchzehen frisch, aber auch, damit das Aroma erhalten bleibt.
Anbau auf dem Balkon
Knoblauch kannst du ganz einfach auf dem Balkon im Topf oder Kübel anbauen. Dazu benötigst du erst einmal Knoblauchzehen, die du je nach Sorte und deinem Geschmack wählen kannst.
Zunächst befüllst du einen ausreichend großen Kübel mit einer sehr guten Gemüseerde. Gerne kannst du dieser Erde auch noch ein klein wenig Sand untermischen (ca. 10 bis max. 20 %), sodass die Bodenstruktur noch ein wenig verbessert wird.
Wichtig ist, dass dein Gefäß über genügend Abzugslöcher verfügt, die mit Tonscherben abgedeckt werden sollten, damit sich keine Staunässe bildet.
Nachdem du die Erde in deinen Kübel eingefügt hast, verteilst du nun deine Knoblauchzehen mit etwas Abstand auf der Pflanzenerde und bedeckst sie anschließend mit 3-5 cm Erde. In einen 10l Topf solltest du nicht mehr als 3 Knoblauchzehen setzen, damit die Zehen ausreichend Platz zum Wachsen haben.
Ein sonniger Standort sollte gewählt werden und auch das Gießen sollte nicht vergessen werden.
Nach ein paar Wochen treiben die Knoblauchzehen bereits aus. Das Grün kannst du übrigens, genau wie Bärlauch oder Lauchzwiebeln auch in der Küche verwenden.
Boden, Standort und Düngen
Deine Knoblauchzehen benötigen einen Boden, der gut genährt und sandig ist. Von daher solltest du als Pflanzenerde immer eine hochwertige Gemüseerde verwenden, damit sichergestellt ist, dass deine Gewächse auch gut versorgt sind.
Bei Knoblauch auch immer darauf achten, dass keinerlei Staunässe entsteht, wie schon erwähnt, auf jeden Fall Gefäße mit genügend Abzugslöcher verwenden, damit das Gießwasser immer gut abfließen kann! Optimal ist auch eine kleine Drainageschicht, bevor du die Pflanzenerde einfüllst.
Damit dein Knoblauch gut gedeihen kann, benötigt er ein sonniges, geschütztes Plätzchen auf deinem Balkon oder deiner Terrasse.
Wenn du eine wirklich gute Pflanzenerde verwendest, benötigt der Knoblauch keine Düngung, da er zu den Schwach- bis Mittelzehrern gehört. Sollte deine Pflanze mal ein wenig schwächeln, so gib nur ein klein wenig Kompost unter die Erde. Mehr nicht!
Wann kannst du Knoblauchzehen pflanzen?
Das Pflanzen der Knoblauchzehen erfolgt sowohl im Herbst, wie auch, dass im Frühjahr gepflanzt werden kann. Dementsprechend sind auch die Erntezeitpunkte unterschiedlich.
Wie werden die Zehen gepflanzt?
Zunächst suchst du makellose Zehen von deiner Knolle aus, säuberst sie ein wenig und legst sie mit der Spitze nach oben auf die Pflanzenerde in deinem Kübel. Anschließend werden sie ca. 3-5 cm mit Erde bedeckt. Der Abstand zwischen den einzelnen Zehen sollte etwa 15 cm betragen, damit sich die Knoblauchzehen gut entwickeln können.
Wann kannst du ernten?
Je nach dem, wann du deine Knoblauchzehen pflanzt, variiert die Erntezeit:
- Bei Herbstsetzung kannst du bereits ab Juli ernten
- Beim Setzen im Frühjahr, dauert es einige Wochen länger, der Erntezeitpunkt liegt dann im Spätsommer bis in den Herbst hinein.
Neben der früheren Ernte, bietet das Setzen der Knoblauchzehen im Herbst aber auch noch einen weiteren Vorteil, denn durch die längere Wachstumszeit ist der Ertrag höher, als beim Pflanzen im Frühjahr.
Beginnt der Knoblauch am Laub zu welken, naht auch schon die Zeit der Ernte. – Wann genau der richtige Erntezeitpunkt erreicht ist, erkennst du am Laub der Pflanze.
Du kannst ernten, sobald das obere Drittel der Pflanze welkt. Dabei solltest du aber nicht zu lange warten, da die Knoblauchknolle sich ansonsten in einzelne Knoblauchzehen aufteilt. In dem Fall kann sie zum Trocknen anschließend nicht mehr aufgehängt werden.
Zum Ernten des Knoblauchs werden die ganzen Pflanzen möglichst vorsichtig aus dem Boden gezogen. Beschädigungen an der Knoblauchzwiebel verringern die Haltbarkeit.
Knoblauch richtig lagern, bzw. trocknen
Knoblauch richtig trocknen
Der erste, wichtige Schritt ist das Trocknen des Knoblauchs, damit die Zehen für eine längere Zeit haltbar gemacht werden können.
Nach der Ernte werden die frisch geernteten Pflanzen mitsamt Zwiebel für einige Tage zum Trocknen auf den Kübel gelegt – Das sollte bei trockenem Wetter geschehen.
Anschließend ist es sinnvoll, den Knoblauch aufzuhängen. Du kannst deinen Knoblauch sehr gut haltbar machen, indem du das Grün mehrerer Pflanzen zu einem Zopf/Strang flechtest und den Strang anschließend an einer kühlen und dunklen Stelle aufgehängst.
Achte darauf, dass der Ort des Trocknens eine gute Belüftung bietet, damit sich keine Schimmelbildung einstellt. Für das Trocknen der Knoblauchzöpfe bietet sich bei guter Durchlüftung auch eine Garage an.
Der Knoblauch wird nach der Ernte nicht gewachsen, sonst könnte sich schnell Schimmel bilden! Nach etwa ein bis zwei Monaten – je nach Wetterlage – ist der Knoblauch in der Regel gut und ausreichend getrocknet. Das erkennst du daran, dass dein Knoblauch eine runzelige Haut hat und eine papierartige Konsistenz des Laubes vorhanden ist.
Kurz noch einmal zusammengefasst:
- Nach der Ernte auf dem Kübel trocknen lassen
- Das Grün samt Zwiebel zu Zöpfen/Strängen flechten
- An einem gut durchlüfteten, schattigen, aber auch kühlen Ort aufhängen
- Knoblauch nach der Ernte wird nicht gewaschen!
Knoblauch lagern
Nachdem du deinen Knoblauch erfolgreich getrocknet hast, ist es aber auch wichtig, dass du ihn richtig lagerst, damit du lange Freude an deinen Knollen hast.
Nach dem Trocknen am Zopf, kannst du ganz bequem eine Knoblauchknolle vom Bündel abschneiden. Entferne zunächst die Wurzelhaare, sowie ein paar Schichten der Haut. Es gibt etliche Möglichkeiten, Knoblauch richtig aufzubewahren und die Haltbarkeit zu verlängern. Die nachfolgende Methode eignet sich gut und hat sich auch bewährt:
Lagerung bei Raumtemperatur
Knoblauch lässt sich wunderbar für mehrere Wochen bis Monate bei Zimmertemperatur aufbewahren. Dazu eignet ist ein Korb oder ein luftiger Beutel.
Direkte Sonneneinstrahlung sollte aber vermieden werden, da sich sonst ein vorzeitiges Austreiben der Knoblauchzehen verstärkt.
Auch bei der Lagerung ist weiterhin eine gute Durchlüftung wichtig! Knoblauch sollte daher nie in einem geschlossenen Behälter aufbewahrt werden, da es sonst zu Schimmelbildung kommen kann. Gleiches trifft auf die Lagerung im Kühlschrank zu, denn bedingt durch die Feuchtigkeit verderben die Knoblauchknollen schnell, daher ist auch der Kühlschrank für die Aufbewahrung tabu. Zudem verliert er auch an Aroma.
Knoblauch ist sehr nützlich zur Vorsorge vor Schädlingsbefall
Hast du beispielsweise ausgetriebene Knoblauchzehen, so kannst du diese wunderbar nutzen, um sie in deine Kübel mit den Obstgehölzen oder beim Gemüse unter-, bzw. dazwischenzupflanzen, denn sie vertreiben Läuse und andere Schädlinge, da der Knoblauch sehr geruchsintensiv ist.
Natürlich kannst du auch noch nicht ausgetriebene Knoblauchzehen dafür verwenden. 🙂 Das Ergebnis ist das gleiche!
Knoblauch verträgt sich gut mit Möhen, Erdbeeren, Salat, aber auch zwischen deine blühenden Gewächse sorgt er dafür, dass die Schädlinge auf Abstand bleiben.
Auch deine Obstgewächse auf dem Balkon profitieren vom Knoblauch wenn er in den Baumscheiben wächst, denn das verhindert die sog. Kräuselkrankheit, da Läuse und andere Schädlinge das Weite suchen. Ebenso verhindert Knoblauch, dass Wülmäuse die Wurzeln abfressen – das trifft auf dem Balkon ja weniger zu, ich erwähne es nur, falls der eine oder andere noch einen kleinen Garten hat und dort auch Obstbäumchen oder Sträucher gepflanzt hat. Bei der Terrassenbepflanzung können sich allerdings immer auch mal Wülmäuse im Kübel verirren. 😉
Knoblauch in der Küche
Genau wie beispielsweise bei Lauchzwiebeln, kannst du zwischendurch immer mal ein wenig (in Maßen) von dem Knoblauchgrün abschneiden und kleingeschnitten über deine Salate geben. Das Knoblauchgrün schmeckt wirklich lecker auf oder im Salat.
Wer gerne den kräftigen, einzigartigen Geschmack des Knoblauchs mag, verwendet Knoblauch zum Würzen von Marinaden, Fleisch, Fisch, Meeresfrüchte oder Gemüse, sowie für Suppen, Aufläufe oder leckere Gratins.
Einlegen
Besonders beliebt ist auch das Einlegen, bzw. Haltbarmachen von Knoblauchzehen in Öl.
Dafür verwendest du am besten ein gutes, hochwertiges Olivenöl.
Die Zehen werden zunächst geschält, danach zusammen mit dem Öl und ggf. Kräuter oder Gewürze nach Geschmack, in ein sauberes Glas gefüllt. Es ist wichtig, dass die Zehen komplett mit Öl bedeckt sind.
Alternativ kannst du die Zehen auch vorher für einige Minuten bei 90 °C im Öl erhitzen. Das Glas danach gut verschließen und auf jeden Fall im Kühlschrank aufbewahren!
Das ist wirklich wichtig, denn NUR bei entsprechender Kühlung bleibt dein Vorrat verzehrfähig! Bei Zimmertemperatur bildet sich Clostridium botulinum, ein Bakterium, dass zu einer Lebensmittelvergiftung führen kann, daher achte unbedingt auf eine ausreichende Kühlung deiner eingelegten Knoblauchzehen.