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ToggleEine artgerechte Fütterung unserer Wildvögel im Frühjahr/Sommer ist wichtig
Wer unseren Wildvögeln wirklich etwas Gutes tun will, der füttert vor allen Dingen artgerecht! Das bedeutet auch, dass gerade zur Brut- und Nestbauzeit in erster Linie Lebendfutter gefüttert wird.
Die Vögel fressen nun mal Würmer, Insekten und allerlei Krabbeltiere und ziehen vor allen Dingen ihre Jungen damit auf.
Von daher, wenn du nicht bereit bist, artgerecht zu füttern, dann lass es lieber sein, bevor den Vögeln Schaden zugefügt wird und sie oder ihre Jungen an der falschen Fütterung sterben!
Lese dazu auch meinen Beitrag: Nest im Balkonkasten, dort findest du weitere nützliche Informationen.
Bitte diverse Einschränkungen beachten!
Wichtig: Es sind diverse Einschränkungen zur Jungvogel-Fütterungszeit (April bis Juli – und manchmal sogar noch länger) erforderlich:
Das über den Winter gefütterte Vogelfutter kann für Jungvögel schädlich, bzw. sogar tödlich sein, vor allem bei den Vogelarten, die natürlicherweise von ihren Eltern in den ersten Wochen ausschließlich mit frischen proteinreichen Insekten gefüttert werden.
Aber auch an großen Erdnuss-Bruchstücken oder ganzen Sonnenblumenkernen können die Jungvögel ersticken.
Daher gilt in der Brut- und Aufzuchtszeit:
- kein Fettfutter, keine Erdnussbutter für Wildvögel, keine Energieblöcke oder ähnlich … sondern nur Lebendfutter füttern!
Ich habe die Erfahrung gemacht, das, wenn Lebendfutter angeboten wird, die Vögel zuerst immer das Lebendfutter fressen und auch an ihre Brut verfüttern. Wenn keine Mehlwürmer, etc. vorhanden sind, erst dann fressen sie Fettfutter und danach erst das Körnerfutter. Ich biete auf meinem Balkon den ganzen Tag Lebendfutter an, von daher habe ich auch nur ganz kleine Mengen Fettfutter im Angebot, was aber nur gefressen wird, sobald die Schale mit dem Lebendfutter gerade leer ist. Wenn du kein Lebendfutter anbietest, dann auch bitte kein Fettfutter anbieten!
- Absolut Tabu sind während der gesamten Aufzuchtzeit der Jungvögel: Erdnüsse, Walnüsse oder Haselnüsse (ganz oder als Bruch) , ebenso Sonnenblumenkerne (egal ob geschält oder mit Schale)
An den Nüssen, bzw. Sonnenblumenkerne können die Nestlinge ersticken, weil sie diese oftmals nicht schlucken können.
- Von getrocknetem Insektenfutter ist abzuraten, da es so gut wie gar keine Nährstoffe mehr enthält, sondern fast ausschließlich nur noch aus der Hülle der Mehlwürmer oder Insekten besteht.
Das Geld kannst du dir echt sparen, denn damit tust du unseren Wildvögeln wirklich keinen Gefallen.
Wer unsere Wildvögel regelmäßig füttert, wird sehr schnell feststellen, dass die Futterstellen im Sommer sich äußerst großer Beliebtheit erfreuen. In den Frühjahrs- und Sommermonaten herrscht regelrecht Hochbetrieb am Futterplatz. Das liegt u. a. auch daran, dass nach der Brutzeit wesentlich mehr Jungvögel bei uns leben als in den Wintermonaten.
Futterangebote im Sommer erleichtern den Vögeln die Nahrungsversorgung ihrer Brut, denn die immer knapper werdenden Insekten verfüttern sie zuerst immer an ihre Jungen. Aber auch die Ästlinge wissen das Futterangebot auf Balkon und Terrasse sehr zu schätzen. Sobald sie flügge sind, kommt oft die ganze Vogelfamilie zur Futterstelle
Lebendes oder gefrorenes Insektenfutter, ist Basis der Jungvogel-Ernährung
Lebendfutter zu füttern ist sicherlich nicht jedermanns Sache, aber vielleicht kannst du dich dazu aufraffen, zumindest gefrorene Varianten zu füttern. – Die krabbeln nicht mehr und lassen sich auch gut verwenden.
Wie schon in anderen Beiträgen erwähnt, fiel mir das Anfangs auch nicht so leicht, aber inzwischen geht das ganz gut, denn Fakt ist ja nun mal, dass die meisten unserer Wildvögel Würmer und Insekten fressen.
Ich muss zugeben, mit den Wachsmottenlarven, bzw. Bienenmaden, da habe ich auch immer noch so meine Probleme mit, weil ich sie recht ekelig finde. Ich denke, da werde ich demnächst wohl auf TK Bienenmaden umsteigen. 🙂 Die Meisen und auch anderen Wildvögel hingegen, sind total von diesem Futter begeistert!
Da ich in den Frühjahrs- und Sommermonaten inzwischen einen recht hohen Bedarf an Mehlwürmer habe – pro Woche mind. 1 kg – schaut einfach, welche Mengen ihr benötigt und nutzt ggf. etwas größere Mengen wenn ihr die Möglichkeit habt, sie zu lagern, denn das ist umgerechnet viel günstiger.
Welches Lebendfutter ist für unsere Wildvögel geeignet?
Das Lebendfutter-Angebot ist so vielfältig, sodass ich dir in diesem Zusammenhang gerne die Seite von Wildvolgelhilfe.org ans Herz legen möchte. Je nach Vogelart, die bei dir heimisch ist, findest du dort unglaublich viel Informationen über entsprechendes Lebendfutter ausführlich beschrieben und kannst deine Fütterung entsprechend den Erfordernissen anpassen.
Sämereien für die sog. Körnerfresser
Solche Sämereien kannst du auch im Sommer füttern. Am besten wählst du z. B. das Premium Sommerfutter, dass aus kleinen Samen besteht. Bei diesem Futter ist es auch ratsam, es in Futtersäulen zu füllen, da es sehr leicht ist, damit es nicht wegfliegt, es aber auch gleichzeitig für die Bodenfütterung auf den Boden streuen.
Nicht alle Vogelarten nutzen die hängenden Futterstellen, sondern fressen vom Boden – das sind die sog. Bodenfresser, wie z. B. die Heckenbraunelle, Amseln und Drosseln, aber auch alle Finkenvögel ziehen das Futter am Boden vor. Sie kommen aber auch zum Futterhaus oder an die Futtersäulen.
Wenn du jetzt z. B. viele Stieglitze oder Zeisige an deinem Futterplatz hast oder anlocken willst, dann kannst du zusätzlich noch Nigersamen füttern oder dem Premium Sommerfutter untermischen, denn bei den Stieglitzen stehen Nigersamen, ganz besonders hoch im Kurs.
Da es sich bei Nigersamen um ein sehr, sehr leichtes Futter handelt, das schnell weg weht, solltest du diese Samen auf jeden Fall in einer speziellen Futtersäule anbieten, die eigens für solche Futtersorten hergestellt wurde.
Vogeltränken und Badestellen
Genauso wichtig wie Futtergaben, sind auch Vogeltränken und Badestellen, die täglich mit frischem, sauberem Wasser aufgefüllt werden sollten! Erst recht, wenn es extrem heiß ist, sind unsere Wildvögel dankbar für jede Wasserquelle. Aber ich würde ihnen immer Wasser hinstellen – dabei aber bitte auf Hygiene achten, damit die Vögel nicht krank werden. Mehr dazu unter meinem Beitrag Hygiene am Futterplatz. – Übrigens, nicht nur im Sommer, sondern auch im Winter benötigen unsere Wildvögel Wasser!
Achtung, ganz Wichtig !!!
Beim Füttern und dem Anbieten von Trink- und Badewasser im Sommer, besteht die Gefahr der Infektion der Vögel mit Krankheitserregern wie Trichomonaden, die in größerer Zahl insbesondere Grünfinken befallen können. Auch die Verbreitung des aktuell wieder verbreiteten Bakterium Suttonella ornithocola unter Blaumeisen wird an Wasser- und Futterstellen begünstigt. Sobald eine dieser Erkrankungen auffällt, helfen auch Hygienemaßnahmen wenig.
Stelle daher die Sommerfütterungen sofort bis zum nächsten Winter ein, solltest du kranke oder tote Vögel vorfinden.
Quelle dieser Info: Nabu