Tagebuch 2012 – Kartoffeln im Pflanzsack

Da mir ja im letzten Sommer meine ganzen Kartoffeln regelrecht verregnet sind weil wir zum Ende des Sommers 2011 hier in der Region jede Menge Regen hatten und ich ja auch noch so clever war, einen Behälter ohne Abzugslöcher zu wählen, wird es dieses Jahr ein Pflanzsack für meine Kartoffeln sein. Leider hab ich nur einen kleinen Balkon, so dass es nur 1 Kartoffel-Pflanzsack geben wird, wo ich 3 Saat-Kartoffeln einpflanzen werde.

Pflanz-Kartoffeln bekommt man auf fast jeden Wochenmarkt zur Pflanzzeit. Der „Kartoffelbauer“ auf dem Markt ist einfach ideal, da man bei ihm „kleine“ Mengen an Saat-Kartoffeln kaufen kann. Zudem hat man so auch die Möglichkeit, falls man etwas mehr Platz zur Verfügung hat, verschiedene Sorten auszuprobieren. 

Wichtiger Hinweis: Die ideale Pflanzzeit für Pflanzkartoffeln liegt zwischen Mitte/Ende März und Mitte/Ende April. 

Für den Balkonanbau eignen sich vor allem die „frühen“ Kartoffelsorten.

25.04.2012

25.04.2012 – die Sorte „Cilena“

Da hab‘ ich ja noch mal Glück gehabt – bin in diesem Jahr echt spät dran mit meinen Saatkartoffeln, aber auf dem Markt in Oberhausen-Sterkrade habe ich noch welche gefunden. Diesmal habe ich dieSorte „Cilena“ bekommen können, eine frühe, festkochende, gelbfleischige, leckere Kartoffel, die mir persönlich sehr gut schmeckt.

Allgemeines zur „Cilena“: Die langovalen Knollen besitzen ein tiefgelbes Fruchtfleisch, das sich geschmacklich und optisch für Salate eignet. Die „Cilena“ reift sehr früh und wird wegen ihrer Resistenzen nicht von Nematoden befallen. Cilena lässt sich ohne Qualitätsverluste lange Zeit lagern.

Wie man auf der Abbildung gut erkennen kann, sind sie schon recht gut vorgekeimt, so dass ich sie direkt einpflanzen kann. Als Standort eignet sich ein sonniger, bzw. halbschattiger Standort und der Pflanzbehälter sollte nicht zu klein sein. Pro Behälter gibt man 1 – 2 Saatkartoffeln rein, bei großen Behältern kann man auch 3 Kartoffeln einpflanzen.

Wichtig ist, Kartoffeln sind nicht frostfest, so dass bei ungünstigen Wetterbedingungen, die Kartoffeln erst im Mai nach draußen sollten. (ggf. dann im Haus/Keller solange stehen lassen)

Ebenso ist es wichtig, dass sie genügend Wasser bekommen, gerade auch während sie blühen, da dies der Zeitpunkt ist, wo sich die neuen Kartoffeln entwickeln.

Saatkartoffeln im Pflanzsack

In dem Pflanzsack/Pflanzbehälter wird nun auf ca. 1 – 2/3 der Höhe ein Gemisch aus gut durchlässiger Pflanzenerde eingefüllt, die ich mit Wurmkompost und Hornspäne gemischt habe. Darauf legt man die vorgekeimten Saatkartoffeln (mit den Keimen nach oben) und bedeckt diese wiederum mit einer ca. 5 – 10 cm hohen Schicht gut gemischter Pflanzenerde. Man kann auch noch etwas Sand unter die Pflanzerde mischen.

Regelmäßige Düngegaben sind auch zu späteren Zeiten wichtig.

13.05.2012

Das erste Kartoffellaub durchstößt inzwischen die Erdoberfläche. (Um das Bild zu vergrößern, einfach drauf klicken) Wenn das Kartoffellaub nun ca. 10 – 15 cm hoch ist, wird wieder Erde aufgefüllt, bis wieder alles „unter“ der Erde ist, solange, bis der Pflanzsack voll ist.

Vom Pflanzdatum an muss man ca. 3 – 4 Monate rechnen, bis die Kartoffeln erntereif sind. Den „richtigen“ Zeitpunkt erkennt man daran, dass das Kartoffellaub gelb wird und abstirbt, dann kann geerntet werden. Bei mir wäre das ja nun so ca. Anfang bis Ende August 2012, je nach dem wie auch das Wetter mitspielt. Ich werde auf jeden Fall von Zeit zu Zeit weiter hier berichten und entsprechende Fotos einstellen 😉

Letztes Jahr hat es ja nicht richtig geklappt mit meinen Kartoffeln, aber vor einigen Jahren habe ich schon mal Kartoffeln im Kübel gezogen und sie schmecken echt total lecker. Sicher kann man im Kübel oder Pflanzsack keine Riesenmengen an Kartoffeln erwarten und ernten, aber es lohnt sich auf jeden Fall, es einmal auszuprobieren.

Selbstgezogene Kartoffeln schmecken einfach toll, sind auch geschmacklich in keinster Weise mit den sogenannten Supermarktkartoffeln vergleichbar. Gerade aber auch für Kinder ist es ein besonderes Erlebnis zu beobachten, wie neue Kartoffeln entstehen, wie sie wachsen und gedeihen und wie dann anschließend eine leckere Mahlzeit daraus zubereitet wird.

20.05.2012

Inzwischen wächst das Kartoffellaub recht gut. In einer Woche, wenn man es mal mit dem letzten Bild vom 13.05.2012 vergleicht, ist es ganz schön gewachsen, so dass die Pflanzen nun bald wieder mit neuer Erde abgedeckt werden müssen, damit wieder alles „unter“ der Erde ist.

22.06.2012

4 Wochen später …

… meine Kartoffeln ist ja doch mächtig gewachsen und haben längst die oberste Erdschicht durchbrochen. Hoffe ja sehr, das ich in diesem Jahr mehr Glück mit meinen Kartoffeln habe.

Den einzelnen Erdschichten habe ich jeweils Wurmkompost und ein bisschen Hornspäne beigemischt und bei starkem Regen decke ich die Pflanze auch immer ab (sofern ich zuhause bin, damit sie mir nicht wieder verregnen.

Der Kartoffel-Pflanzsack steht auf einem ausrangierten Kuchengitter, bzw. Kuchenrost, so dass auch von „unten“ Luft dran kommt und keine Fäulnis auf Grund von Nässe entsteht, wenn es viel regnet.

05.09.2012

Etwas später als erwartet, habe ich nun heute ein paar eigene Kartoffeln ernten können. So richtig daran geglaubt hab ich ja in diesem Jahr nicht, da das Kraut recht spärlich gewachsen ist. Aber nun, es sind keine Unmengen, aber für eine gute Mahlzeit reicht es allemal. … und es geht ja auch um den Spaß an der Sache, gell. Noch hab ich den Pflanzsack etwa zur Hälfte mit Erde voll, vielleicht sind ja noch ein paar Kartoffeln drin – werde den Rest die nächsten Tage dann auch entfernen und mich überraschen lassen.

Auf jeden Fall werde ich im nächsten Jahr wieder Kartoffeln im Pflanzsack einpflanzen und irgendwann hab ich auch den Behälter voll mit Kartoffeln 😉