… für alle mehrjährigen Balkon- & Terrassenpflanzen
Hier findest du nun allgemeine Tipps und kleine Tricks, wie du deine Obstbäumchen und/oder -Sträucher winterfest machen kannst und du so noch viele Jahre Freude an ihnen haben kannst. Selbstverständlich gilt das auch für andere Sträucher und Bäumchen auf deinem Balkon, oder deiner Terrasse.
Dies sind aber nur Anregungen, es liegt halt immer auch daran, welche Möglichkeiten du selber hast und auch in welcher Gegend du lebst, da die Winter ja recht unterschiedlich in den einzelnen Regionen sind. Angepasst an deine Winterverhältnisse musst du schauen, welche Schutzmaßnahmen in deiner Region erforderlich sind.
Wenn es bestimmte Besonderheiten bei bestimmten Pflanzen für die Überwinterung zu beachten gibt, werde ich das in dem jeweiligen Thema der Pflanze/der Obstbäumchen dann zudem noch extra beschreiben.
Überwintern von Erdbeeren in Kübeln und Balkonkästen
Erdbeeren, die im Kübel oder in Balkonkästen gepflanzt sind, brauchen auf jeden Fall einen Winterschutz. Wichtig ist, dass die Gefäße geschützt überwintern können, (z.B. direkt an einer Hauswand, unter einem kleinen Dach, o.ä. … ) aber, dass die Topfballen dennoch nicht austrocknen!
Blähton ist klasse für die Pflanzenerde als Schutz von „oben“, da er Sommer wie Winter einen guten Schutz bietet. Aber auch Holzwolle, Stroh oder auch Laub von Bäumen und Sträuchern lassen sich hierfür gut verwenden. Bei recht kalten Wintern ist es auch ratsam die Kübel oder Balkonkästen zusätzlich noch „einzupacken“ damit die Wurzeln nicht erfrieren. Ideal ist auch, den Kästen oder Kübeln, von „unten“ einen Schutz zu geben, gerade auch, wenn sie auf dem „Fußboden“ überwintern. Hierfür ist z.B. eine dicke Styroporplatte (ca. 10 cm) bestens geeignet . Liegt halt einfach auch daran, wie kalt der Winter ist/wird.
Hat man jetzt z.B. Klettererdbeeren oder Hängeerdbeeren gepflanzt, macht es Sinn, diese Pflanzen auf jeden Fall an einem geschützen Ort zu hängen/zu stellen und vielleicht zusätzlich noch mit Tannenreisig ein wenig zu schützen, wenn es ein sehr kalter Winter sein sollte.
Überwintern von Zier- und Obstgehölzen (Stämmchen, Strauch, Hochstämmchen, Säule, etc …)
Da unsere Balkonpflanzen /-Sträucher /-Stämmchen /-Säulen & Co ja nicht so geschützt in der Erde stehen, wie es eigentlich üblich ist, müssen wir geeignete Maßnahmen ergreifen, damit unsere Kübelpflanzen in der teilweise doch sehr kalten Winterzeit nicht erfrieren.
Nun gibt es verschiedenen Möglichkeiten. Hier nun ein paar Anregungen, wie es werden könnte. Auch hierbei sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt und man muss halt auch immer schauen, welche Stellmöglichkeiten habe ich vom Platz/Unterstand her.
Wenn man die Pflanzen und/oder Bäumchen in Kübeln mit Übertopfgepflanzt hat, kann man diesen Zwischenraum zwischen den beiden Behältern mit gekautschtem, alten Zeitungspapier oder auch Stroh ausfüllen. So viel wie möglich dazwischen stopfen. Je mehr, desto bessser. Holzwolle ist auch eine gute Möglichkeit, aber auch genau wie Blähton nicht gerade preiswert.
Auf die obere Erdschicht kommt dann noch eine dicke Schicht Mulch, wie z.B. altes Laub oder man nimmt, wie ich es mache, Blähton. Mit Blähton hat man den Vorteil, man kann ihn im Sommer gleichzeitig zum mulchen verwenden damit die Pflanzerde nicht austrocknet. Am besten stellt man seine Kübel dann dicht aneinander an eine geschütze Stelle auf dem Balkon/der Terrasse auf eine dicke Platte Styropor (ca. 10 cm ist ganz ideal).
Je nach dem, wie kalt oder warm der Winter ist, sollte man ggf. zusätzlich bei starken Frösten den Pflanzbehälter noch mal von außen mit einer alten, dicken Wolldecke umwickeln. Ganz wichtig ist aber, wenn es viel Regnet und man keine Unterstellmöglichkeit hat, sollte der Kübel irgendwie noch abgedeckt werden, damit die Pflanzerde nicht zu viel Regenwasser abbekommt, da die Pflanzen daran sonst eingehen können.
Möglich wäre dann z.B.: Man nimmt einen großen Müllsack schneidet ihn an einer Seite auf und legt ihn dann wie ein Cape um den Stamm, befestigt ihn, so dass Regenwasser dann außerhalb des Kübels abfließen kann. Aber bitte darauf achten, dass noch genügend Luft an die Erde gelangt und bei sonnigem Wetter kein Treibhauseffekt entsteht – auch das wäre nicht gut für die Pflanzen.
Sollte es sehr, sehr kalt werden, ist ein Schutz aus Tannenzweigen oder anderen Zweigen auch für die ganze Pflanze noch zusätzlich sehr von Vorteil. In Notfällen wäre auch eine Garage als Unterstellplatz möglich, aber darauf achten, dass es ein Unterstellplatz ist, wo die Pflanze nicht zu warm steht. Ideal wäre z.B. auch ein überdachtes Carport, denn dort steht die Pflanze draußen aber dennoch vor zuviel Regen geschützt.
Wer „nur“ einen Topf hat, also ohne Übertopf, der geht hin und nimmt einfach einen stabilen Müllsack (möglichst mit Zugband), stellt die ganze Pflanze mit Kübel dort hinein und füllt nun alle Zwischenräume einfach mit zusammengeknülltem Zeitungspapier, Holzwolle, Stroh oder anderem Isoliermaterial aus. Mulchmaterial, wie oben schon beschrieben, auch hier auf die Pflanzenerde geben und dann oben am Stamm mit dem Zugband einfach zusammenziehen und zuknoten – aber genügend Luft lassen, damit Sauerstoff an die Pflanze kommt und kein Treibhauseffekt entsteht. Als Unterlage ist auch hier eine dicke Styroporplatte von großem Nutzen.
Wer einen überdachten Balkon oder ein überdachtes Carport als Schutz vor Regen und zu viel Schnee hat, kann auch folgendes machen. Es gibt z.B. von Ikea diese stabilen, großen, blauen Taschen, die man für derzeit 0,50 Euro kaufen kann – die sind ideal für diesen Zweck. Es passen 2 – 3 Pfanzbehälter ohne Übertopf dort hinein, stellt das ganze auf eine dicke Styroporplatte und füllt dann auch hier alle Zwischenräume in der Tasche mit zerknautschtem Zeitungspapier, Holzwolle oder Stroh aus, gibt auf die Pflanzoberfläche entsprechendes Mulchmaterial und fertig ist der Wintermantel 🙂
Pflanzenschutz-Mantel oder -Hülle
… vor kurzem haben ich diese tolle „Pflanzen-Schutzhülle mit Reißverschluss und Zugband“ bei Amazon entdeckt.
… eine echt tolle Sache, es passen einige Bäumchen hinein, dann nur noch eine Styroporplatte unterlegen und schon sind alle Pflanzen/Bäumchen vor Kälte, Wind und Schnee gesichert.
Sollte es extrem kalt werden, kann man noch gut eine alte Decke um die Kübel wickeln, so dass die Behälter dann noch besser vor Eis und Kälte geschützt sind.
Kleine oder mittelgroße Gewächshäuser
Eine weitere Möglichkeit zum Überwintern sind auch Folien-Gewächshäuser, – damit habe ich immer gute Erfahrungen gemacht, zumal es zum Frühjahr hin auch wieder sehr gut für die frostempfindlichen Jungpflanzen genutzt werden kann.
Schau unter diesem Text, so sieht es dann aus, wenn das Gewächshaus bei mir auf dem Balkon aufgebaut ist. – Aber Achtung, da spielt sicher nicht jeder Vermieter mit 😉 Mein Balkon geht nach „hinten“ raus, sodass er nur für unsere Nachbarn zu sehen ist. Wenn der Balkon öffentlich einsehbar ist, wird es sicher Ärger geben, wenn du da so ein großes Gewächshaus aufstellst 🙂
Dieses Gewächshaus auf den nachfolgenden Bildern hat die Maße 143 x 143 m und es passt viel rein 😉 Mein Balkon ist damit mehr oder weniger, voll ausgefüllt 😉 Es muss ja nicht gleich so groß sein, ggf. kommt ja auch ein kleineres für dich in Betracht.
Die Kästen sind angegurtet, da unsere Katzen, wenn sie eine Möglichkeit hatten, auch oben auf den Kästen rumgeturnt sind 😉 U.a. rutschen die Kästen so auch nicht so schnell von dem Gittern runter.
Nachfolgende Bilder sind vom April 2016
So ein Foliengewächshaus ist schnell auf- und abgebaut, hat aber zudem auch noch den Vorteil, dass alle Pflanzen im Winter vor Schnee, Regen und Frost geschütz sind. Zudem ist es eine tolle Möglichkeit, im Frühjahr die Jungpflanzen im Wachstum ein wenig voranzutreiben. Die Jahre davor habe ich meine Pflanzen über den Winter immer alle einzeln eingepackt – das erübrigt sich auch, wenn man ein Gewächshaus nutzt.
Wichtig ist aber, wenn du auch mit dem Gedanken spielst, für den Winter dir so ein Gewächshaus anzuschaffen und du dort auch Säulenbäumchen reinstellen willst, unbedingt auf die Firsthöhe (höchste Stelle vom Dach) zu achten. Die meisten Gewächshäuser sind für die Obstsäulen zu niederig. Es sollte schon mindestens 1,80 – 2,20 m an Firsthöhe haben.
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Pfiffige und toll aussehende Ideen für den Winterschutz hat auch …
www.baldur-garten.de – (Einfach dort auf der HP den Suchbegriff „Winterschutz“ in die Suchmaske eingeben)
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Eine weitere, preiswerte Möglichkeit …
Obst-Säulenbäumchen „winterfest“ eingepackt, können auch mit Zeitungs- und Packpapier über den Winter kommen.
Für diese Zwecke kann man recht gut die leeren Pflanztaschen verwenden, wenn man welche hat, oder andere Taschen. Unten im Boden kommen einfach ein paar alte zusammen gefaltete Zeitungen als Unterlage hinein (ruhig, richtig dick).
Anschließend stellt man den Pflanzenkübel auf diesen Zeitungsstapel und gibt einfach rundherum zusammengeknülltes Zeitungspapier in alle Lücken und stopft es recht voll. Oben drauf dann noch mal eine Schicht zusammengeknülltes Zeitungspapier. Die Stämme werden dann einfach mit ausgedientem, etwas dickerem Packpapier umwickelt und befestigt. So hat man preiswert einen Winterschutz, solange man die Möglichkeit hat, seine Pflanzen unter einem Dach zu platzieren, so dass kein Regen oder Schnee in die Behälter kommt.
Wichtig ist aber dennoch, dass immer noch etwas Luft an die Pflanzen kommt und das man an frostfreien Tagen überprüft, ob die Bäumchen/Pflanzen noch genügend feucht sind oder ggf. ein klein wenig Wasser benötigen.