Horn-, Blut- und Knochenmehl

Das allesamt sind tierische Düngemittel, die aus Schlachthausabfällen hergestellt werden.

Horndünger enthält vor allem Stickstoff und Phosphor. Je grober die Substanz (Hornspäne), desto langsamer wird sie im Boden umgesetzt.

Blutmehl hat einen besonders hohen Stickstoffgehalt, etwas Phosphor und Kali.

Knochenmehl hat von diesen 3 Schlachthausdüngern den höchsten Phosphorgehalt, es enthält auch Stickstoff und ein wenig Kali. Gemischt ergeben diese 3 Dünger einen organischen Volldünger, in dem die 3 wichtigsten Hauptnährstoffe enthalten sind.

Horndünger

Abb. © Amazon

Hornspäne sind ein hervorragender organischer natürlicher Stickstoffdünger. Wie der Name es schon sagt, wird Hornspäte aus Hörnern von Tieren hergestellt und ist in unterschiedlichen Korngrößen bis hin zu Hornmehl erhältlich. Je nach Größe gibt es aber auch verschiedene Bezeichnungen.  Sie haben etwa eine Größe ab 5mm und ist ein beständiger Dünger mit Langzeitwirkung. Es kann bis über ein 1/2 Jahr dauern, bis das Horn abgebaut ist. Dabei wird immer nur wenig Nährstoff abgegeben – dafür aber sehr lange. Auch bekannt unter dem Namen: Horngranulat

Horngries hat normalerweise eine Korngröße von 2-5mm. Diese Form zersetzt sich langsamer und gibt ihre Nährstoffe etwa über 3 Monate verteilt an die Pflanze ab. Es dauert aber auch ein wenig bis die Wirkung einsetzt.

Hornmehl ist eine sehr feine Vermalung. Vorteil ist, dass die Wirkung sehr schnell einsetzt, dementsprechend kurz ist dann auch die Langzeitwirkung

Einsatzgebiete

Hornspäne enthalten einen großen Anteil Stickstoff. Etwa 13-15% des Horns bestehen aus Stickstoff. Die Düngerwirkung ist relativ sanft und schadet dem Boden nicht, daher kommt Hornspäne auch verstärkt beim biologischen Anbau zum Einsatz. Eine Veränderung des PH Wertes findet nicht statt.

Anwendung

Mit Hornspäne kann man jederzeit gedüngen. Empfehlenswert ist, etwa alle 3 Monate in der Wachstumsphase. Einfach grob ausgebracht und mit einer kleinen Harke etwas untergearbeitet. Bei der Neupflanzung gibt man einfach eine Handvoll Hornspäne mit in das Pflanzloch. Die Gefahr der Überdüngung besteht nicht, da sich Hornspäne langsam zersetzen.

Besonders empfehlenswert sind Hornspäne bei Flächen die gemulcht werden sollten. Frischer Rindenmulch z.B. entzieht dem Boden Stickstoff, so dass eine vorherige „Vor“-bereitung des Bodens mit Hornspänen ratsam ist. Das fängt die Wirkung des Mulches auf und stellt eine längerfristige Versorgung der neuen Pflanzen sicher. Bei Balkon- oder Terrassen-Bäumchen kann man rundherum ein paar Löcher einstechen, diese mit Dünger füllen und wieder verschließen.

Gibt man Hornspäne mit in den Kompost, wird der Kompost im Stickstoffanteil verbessert und gleichzeitig wird auch die Rotte angeregt.

Blutmehl

Blutmehl gehört zu den organischen Düngemitteln, da es überwiegend frei von chemischen Bestandteilen produziert wird. Hergestellt wird Blutmehl meist aus getrocknetem und fein gepresstem Hühnerblut. Da Blutmehl Phosphor, Kalium und Stickstoff enthält, wird es als Volldünger bezeichnet. Blutmehl gibt es in der Regel in flüssiger Form zu kaufen. Die Anwendung ist einfach: Blutmehl muss nicht in die Erde eingearbeitet werden, es wird lediglich auf den Boden gegossen. Es sickert zum Teil von alleine in die Erde oder wird durch Insekten und andere Kleinstlebewesen in den Boden geleitet. Da Blutmehl nur langsam abgebaut wird, braucht es auch länger, bis es zu wirken beginnt. Allerdings hat Blutmehl eine lange Wirkdauer und gehört damit zu den Langzeitdüngern, die nur alle zwei bis drei Jahre erneuert werden müssen.

Knochenmehl

Abb. © Amazon

Knochenmehl enthält ebenso wie Blutmehl Kalium, Stickstoff und Phosphor. Es wird aus gesäuberten, klein gemahlenen Tierknochen hergestellt. Im Gegensatz zu Blutmehl, welches einen sehr hohen Stickstoffgehalt hat, besteht Knochenmehl hauptsächlich aus Phosphor und genau wie das Blutmehl hat Knochenmehl eine Langzeitwirkung und führt zu einer verbesserten Bodenqualität.

Blutmehl und auch Knochenmehl sind durch den BSE-Skandal in Verruf geraten. Mittlerweile gelten strenge Vorgaben für die Produktion der Tiermehle, BSE-Gefahr geht von den Düngemitteln kaum mehr aus. Obwohl Blut- und Knochenmehl laut der EU-Richtlinien wieder verwendet werden dürfen, gibt es kaum noch Bauern, die diese Tiermehle einsetzen. In erster Linie werden Blut- und Knochenmehl von Hobbygärtnern verwendet.