Stachelbeeren (kleiner Strauch, Säule oder Stämmchen)
(Rote, grüne & gelbe Stachelbeeren)
Die Hochstämme erhalten einen Stützpfahl, der bis in die Krone reichen muss. Er wird noch vor dem eigentlichen Setzen in das Pflanzloch eingeschlagen. Das Anbinden geschieht wie bei den Rosenhochstämmen. Dieses sollte nicht zu fest geschehen, da die Stämme an Umfang zunehmen und die Bindung dann einschneiden würde. Sie ist während der Wachstumszeit zu kontrollieren und evtl. zu erneuern.
Der Pflanzabstand beträgt 1,50 bis 2 m. Die Kronen sollen locker im Aufbau sein. Für den Kronenaufbau genügen 3 bis 4 kräftige Triebe. Bei einem Pflanzschnitt werden diese auf 3 bis 4 Knospen zurückgeschnitten. In jedem Fall muss die oberste letzte Knospe nach außen gerichtet sein, um einen gleichmäßigen Kronenaufbau zu erzielen. Alle Triebe (Wildtriebe), die unterhalb der Krone erscheinen oder aus dem Boden kommen, sind ständig zu enfernen.
Stachelbeeren sind ähnlich wie Johannisbeeren in der Kultur. Normale Sträucher brauchen einen Platz von ca. 1m, daher eigenen sich für Balkon und Terrasse besser die Hochstämmchen, da sie unten am Fuß enger mit anderen Pflanzen zusammen stehen können. Ideal sind aber auch die Säulenformen, die es seit einiger Zeit gibt.
Wie schon vorher beschrieben, benötigen die Hochstämmchen auch zwingend einen Stützpfahl, noch besser ist aber ein stützendes Gerüst in Form eines Dreiecks aus Holzlatten.
Stachelbeeren stehen am liebsten an einem hellen und sonnigen, aber auch leicht schattigen Standort. Pralle Sonne ist zu vermeiden, da die Früchte sonst schnell einen Sonnenbrand bekommen. Der Pflanzboden sollte auf jeden Fall feucht, nährstoffhaltig und humos sein. Stachelbeeren sind Flachwurzler, man sollte also auf genügend Wässerungen achten. Die Wurzeln vor der Pflanzung ein wenig einkürzen, gut gewässern und die Erde mit Kompost oder etwas Beerenobstdünger angereichern.
Das Pflanzloch/der Kübel sollte etwa doppelt so groß wie das Wurzelwerk sein, damit die Wurzeln nicht geknickt werden. Damit die Pflanzen im Winter geschützt sind, eine dicke Schicht aus Laub, Kompost oder Grasschnitt aufbringen. Diese Mulchschicht liefert der Pflanze zudem wichtige Nährstoffe und sollte während des Sommers immer mal wieder neu aufgefüllt werden.
Früchte bilden sich bei Stachelbeeren bereits am einjährigen Holz und an den Seitentrieben aus dem Vorjahr.
Durch ihren schmalen Wuchs eignen sich Säulen-Stachelbeeren besonders für den Balkon und Terrasse, aber auch für kleinere Gärten.
Säulen-Stachelbeeren müssen regelmäßig ausgelichtet werden. Ein regelmäßiger Schnitt des Altholzes über das Gartenjahr ist zur Fruchtbildung wichtig. Seitentriebe von unten her auf ca. 30 –40 cm einkürzen, nach oben hin kürzer, wenn eine pyramidale Form gewünscht wird. Bei zu starker Seitenverzweigung ganze Triebe wegnehmen, damit eine gute Belichtung und Ernte gewährleistet ist. Die Höhe der Säule kann man selbst bestimmen, indem man den Leittrieb an einem Bambusstab weiterführt oder die Spitze in der gewünschten Höhe wegnimmt. Im Winter muss der Kübel auf jeden Fall geschützt werden.
Bei der Sortenauswahl sollte man besonders auf mehltauresistente Sorten achten. Inzwischen gibt es auch schon einige dornenlose Züchtungen, welche sich besonders gut eignen.
Stachelbeeren bevorzugen kalkhaltiges Substrat und vertragen Schatten ganz gut. Sorten wie „Captivator„, „Spienfree“ oder „Pax“ sind nahezu dornenlos.
Mehltau beugt man mit stärkenden Spritzungen mit Schachtelhalm– oder Rainfarnbrühe vor. Befallene Triebe sollte man sofort bis zum Ansatz rausschneiden.