Hinweis: Für alle „Zweifler“ 😉 bei dem Headerbild – es sind definitiv Tomaten-Jungpflanzen. Dies ist die Sorte Fiachetto und die Blätter sehen ein wenig anders aus, als wie man es bei Tomaten gewohnt ist. 😉
Der richtige Zeitpunkt …
Tomatensamen gibt es unzählige, oftmals auch ausgefallene Sorten, die man als vorgezogene Pflanzen nicht kaufen kann. Wenn man also etwas „besonderes“ auf dem Balkon an Tomaten haben möchte, sollte man sich selber diese Sorten heranziehen.
Tomatensaat muss man nicht vorbehandeln, aber man kann sie eventuell 12 Stunden vorher in lauwarmes Wasser legen, um die Keimung somit etwas zu beschleunigen.
Tomaten können ganz einfach von März bis Mitte April im Haus vorgezogen werden. Wann genau der richtige Zeitpunkt ist, hängt von den Standortbedingungen ab, von daher immer auf den Samentütchen lesen ; -)
Solltest du ein kleines Gewächshaus besitzen, kannst du dies wunderbar für deine Tomatenanzucht ab April, sofern es frostfreit ist, nutzen. Das klappt wunderbar – ich habe schon seit vielen Jahren ein kleines Foliengewächshaus für diese Zwecke auf meinem Balkon. Der ideale Aussaatzeitpunkt für Freilandtomaten liegt aber zwischen Mitte März und Mitte April.
Nützliche Helfer
Für die Aufzucht verwendet man am besten eine Anzuchtschale mit durchsichtigem Deckel oder ein kleines Zimmergewächshaus.
Sogenannte Multitopfpaletten oder kleine Anzuchttöpfe eignen sich aber auch hervorragend um die Gefäße zu bestücken.
Ich empfehle Töpfchen in der Gröpe von 8 x 8 cm. Mit Hilfe von Steck-Etiketten lassen sich die einzelnen Sorten später gut auseinander halten.
alle Abb. © Amazon
Nützlich & praktisch sind auch diese kleinen Gartenhelfer:
© Amazon
Gerade für die Arbeiten auf dem Balkon sind sie oftmals eine große Hilfe. Das Gartenwerkzeug auf der Abb. eignet sich gut für größere Gefäße.
Es gibt aber jede Menge Auswahl, an noch kleineren Gartengeräten, die gerade auch für kleinere Töpfe oder auch Blumenkästen eine gute HIlfe sind.
Saatmethoden
Tomatenpflanzen sind richtige Wärmeliebhaber und können ab März im Haus ausgesät werden. Ein Zimmer- oder Minigewächshaus ist ideal, aber nicht zwingend notwendig, denn auch kleine Kokosquell-Tabletten oder ein einfacher Saatkasten sind dazu geeignet.
Wenn man Kokosquelltabletten (Foto) verwendet, muss man diese erst in warmen Wasser quellen lassen und gibt anschließend dann einfach pro Torfquelltopf 1-2 Tomatensamen hinein und drückt es oben etwas zusammen. Diese werden dann auch einfach in ein Zimmer- oder Mini-Gewächshaus gestellt. Später bleibt nur der stärkere der beiden Sämlinge stehen, der schwächere wird entfernt.
Die Keimung dauert etwa eine Woche, das ist ein bisschen abhängig von der Temperatur. Nach der Keimung kann man nach ein paar Tagen die Luftfeuchtigkeit vermindern, indem man die Schieber des Mini- oder Zimmergewächshäuschens aufmacht.
Wenn die Sämlinge ca. 5 cm hoch sind und sich die ersten Blätter gebildet haben – nicht die Keimblätter, sondern die richtigen Tomatenblätter, dann müssen sie nach und nach an die normale Luftfeuchtigkeit gewöhnt werden.
Das erreicht man, indem man den Deckel des Zimmer- oder Gewächshäuschens eine Stunde lang ab nimmt. Dieser Vorgang sollte von nun an jeden Tag mit einer Stunde verlängert werden. Nach etwa 5 Tagen sind die Tomaten-Sämlinge dann an die richtige Luftfeuchtigkeit gewöhnt und können in einen größeren Topf umgepflanzt werden. Hierbei aber bitte ganz vorsichtig vorgehen, denn die Sämlinge sind sehr empfindlich. Beim Umtopfen greift man sie auch nur an den kleinen Keimblättern und zieht sie ganz vorsichtig mit dem kleinen Erdballen heraus und setzt sie in neue Töpfe um.
Wer Kokosquell-Tabletten verwendet – da entfällt das pikieren, die Kokosquell-Tabletten werden einfach in den nächst größeren Topf umgesetzt.
Abhärten …
Sobald die Gefahr von Nachtfrösten (i. d. Regel nach dem Eisheiligen / 15. Mai) gewichen ist und die Nachttemperaturen mehr als 12°C erreichen, können die Tomatenpflanzen nach draußen.
Bevor sie aber für ganz nach draußen kommen, müssen sie abgehärtet werden. Hierzu muss die Pflanze langsam an das Außenklima gewöhnt werden, indem man sie 1 Stunde nach draußen (noch nicht in die Sonne) stellt und verlängert dies nun jeden Tag um eine weitere Stunde. Nach einer Woche können die Tomatenpflanzen dann in einen großen Topf umgetopft werden. Wenn die Pflanzen gut an die Außentemperatur gewöhnt sind, stellt man die Töpfe in die volle Sonne.
Ernten …
Es ist ratsam zum Ernten beide Hände zu nehmen, um Schaden an der Pflanze zu verhindern. Man erntet einfach, indem man die Frucht mit einem scharfen Messer von der Pflanze abschneidet. Man kann aber auch die ganze Traube auf einmal abschneiden.
In der Freilandzucht wird man pro Pflanze etwa 5 bis 8 Trauben Tomaten ernten. Im Gewächshaus ist der Ertrag meistens 2 bis 3 mal höher.
Am Ende der Wachstumssaison wenn es draußen wieder kalt wird, kann man alle grünen Tomaten im Haus nachreifen, bzw. rot werden lassen. Das funktioniert ganz gut, das hatte ich im letzten Jahr auch so gemacht.
Besonderes …
Tomatenpflanzen wachsen am besten im Gewächshaus, aber natürlich wachsen sie auch draußen gut, wenn es warm genug ist. Wichtig ist aber immer, den wärmsten und geschütztesten Platz im Garten, auf dem Balkon oder der Terrasse zu wählen um den Tomaten die besten Bedingungen zu liefern.
Tomatensorten, die man im Gewächshaus pflanzt, können ohne weiteres eine Höhe von bis zu 2 Meter erreichen! Draußen werden diese Sorten nicht ganz so hoch und es reichen Stäbe von etwa 1,5 Meter für die Pflanzen. Im Gewächshaus kann man aber auch eine Leine von oben nach unten spannen, wo man den Hauptstamm dann einfach während der Wachstumsphase hineindreht.
Verwendung …
Frische Tomaten sollten nicht im Kühlschrank aufbewahrt werden. Auch Plastiktüten sind ungeeignet, denn dann schimmeln sie schnell.
Wenn die Tomaten nass sind, sollte man sie abtrocknen und dann erst weglegen.
Grüne Tomaten werden im Haus auch rot und halten sich etwa 1 bis 2 Wochen.
Tomaten sind sehr gesund, da sie viel Vitamin C, Mineralien und Lycopin enthalten und lassen sich unendlich kombinieren. Sie sind köstlich in Salaten und sogar als Nasch-Obst/Gemüse sind sie heute nicht mehr weg zu denken.
Kinder finden gerade auch die kleinen Snacktomaten lecker und nehmen lieber Tomaten mit zur Schule als süßes Obst. Fleischtomaten sind auch ideal zum Einmachen für Soßen, Suppen und Curry-Gerichte. Selbst grüne Tomaten kann man zu Tomatenmarmelade oder Tomatenchutney verarbeiten.
Die richtige Erde
Die Wahl der richtigen Erde ist ein entscheidender Punkt für die erfolgreiche Anzucht. Komposterde ist auf keinen Fall geeignet, da sie für die kleinen Pflanzen viel zu nährstoffreich ist. Außerdem könnte sich noch Ungeziefer in der Erde befinden, welches die kleinen Pflänzchen einfach auffressen würde. Ich empfehle auf jeden Fall den Einsatz von Aussaaterde oder Kokosquell-Tabletten,. Diese Artikel sind im Vergleich zu herkömmlicher Erde zwar etwas teurer, bieten aber den optimalen Nährstoffbedarf für junge Pflänzchen.
Los geht’s …
Jetzt kommen die Samen in die kleinen Pflanzlöcher. Beschrifte anschließend die Stecketiketten, um die Pflanzen später nicht zu verwechseln. In einen 8 x 8 cm Anzuchttopf kannst du etwa 2-3 Samenkörner geben.
Anschließend werden die Pflanzlöcher verschlossen, indem man einfach mit dem Finger etwas Erde über das Loch schiebt. Die Erde nochmal leicht andrücken.
Die Töpfchen sollten möglichst von unten bewässert werden. Der Vorteil dabei ist, dass die Erde nicht aufschwemmt und die Samen nicht weggespült werden können. Einfach Wasser in die Anzuchtschale gießen und warten, bis sich die Erde vollgesaugt hat. Wichtig: Achte auf jeden Fall darauf, dass kein Wasser in der Schale zurück bleibt. – Aber auch darauf Acht geben, dass die Erde niemals vollständig austrocknet, denn sonst wäre das Saatgut nicht mehr keimfähig.
Die Samen benötigen zum Keimen genügend Wärme, hier sind ca. 20-25 Grad ideal. Ein Platz auf einer Fensterbank über einer Heizung oder im Heizraum (sofern genug Licht vorhanden ist) sind gute Standorte.
Alternativ kannst Du, falls vorhanden, auch ein beheiztes Zimmer-Gewächshaus verwenden. Der Deckel des Gewächshauses sorgt für ein gutes Klima. Damit sich kein Schimmel bildet, solltest Du den Deckel täglich für ein paar Minuten zum Lüften entfernen.
Sobald die Saat gekeimt hat, ist der Deckel nicht mehr erforderlich, du solltest jetzt aber auf jeden Fall für ausreichend Licht sorgen. Ein Platz auf einer Fensterbank, (möglichst Süd- oder West-Fenster) ist ideal. Hier ist zu beachten, dass die Temperaturen nach dem Keimen nicht zu hoch sind, da sonst ein Geilwuchs entsteht.
Sobald die Pflanzen etwas gewachsen sind, solltest Du in jedem Topf nur die kräftigste Pflanze stehen lassen und die anderen entfernen. Die entfernten Pflanzen kannst du aber auch in einen weiteren Topf pflanzen, die musst du nicht wegwerfen. Ab Mitte Mai können die Tomatenpflänzchen nach draußen auf den Balkon an die frische Luft, oder ggf. in ein Gewächshaus.
Nachdem sie pikiert wurden und in einzelne Töpfchen umgepflanzt wurden, können sie nach den Eisheiligen nach draußen auf den Balkon. Frostige Nächte sind für Tomaten „Gift“, daher nie zu früh nach draußen setzen. Tomaten mögen auch kein Wasser von „oben“ – daher auch für einen entsprechenden Schutz sorgen.
Ggf. kann man sie auch alle zusammen in einen größeren Behälter umpflanzen, wenn sie die richtige Größe erreicht haben, so haben sie mehr Erde für die Wurzelbildung zur Verfügung. (so mache ich es oft)
Später pflanzt man sie dann an Ort und Stelle, wo sie endgültig stehen sollen.