Wie pflanze, ernte und schneide ich Melonen?
Melonen – wer kennt es nicht, gerade an heißen Sommertagen, verspricht ein eisgekühltes saftiges Stück Melone, eine tolle Erfrischung. Melonen sind kein Obst, sondern ein Fruchtgemüse wie Gurken, Kürbisse oder Zuchini. Die Zuckermelone, als auch die Wassermelone gehören zu den Kürbisgewächsen. Sie sind zwar miteinander verwandt, aber dennoch unterschiedliche Pflanzen. In unserer Region ist es schwer, Melonen erfolgreich anzubauen. Oft hapert es an der Fruchtbildung. Hier wäre ein Gewächshaus die Lösung, dass es klappen könnte. Erfolgsversprechender sind aber Zuckermelonen – in warmen Jahren gelingt der Anbau von Zuckermelonen bei normalen Gartenbedingungen wesentlich besser.
Melonen sind sehr Wärme-liebend, denn ursprünglich stammen sie aus den trockenen Regionen Zentral- und Südafrikas. Inzwischen werden sie aber überall auf der Welt in subtropischen und tropischen Regionen angebaut.
Ähnlich wie Kürbisse sind Melonen einjährige Nutz,- bzw. Gemüsepflanzen. Flach über den Boden wachsend, können sie meterlange Triebe bilden. Jede Melonenpflanze hat sowohl gelbe männliche Blüten, als auch weibliche. Nach erfolgreicher Befruchtung dauert es noch bis zum Spätsommer oder gar bis zum Herbst, bis aus den weiblichen Blüten die ca. 10 – 15 cm großen Mini-Melonen-Früchte mit einer festen Schale heranwachsen. Das Fruchtfleisch, kann je nach Sorte, rot, orange, gelb-grün oder weiß sein. Da Melonen einen sehr hohen Wasseranteil haben, sind es an heißen Tagen vitaminreiche Durstlöscher.
Wie pflanzt man Melonen?
In meinem ersten Balkonjahr, also 2011, habe ich ja einen Versuch gestartet. Zu der Zeit hatte ich noch einen vollsonnigen Balkon, sodass die Aussichten auf Erfolg recht gut waren. Gescheitert war es aber daran, dass ich viel zu spät ausgesät hatte, sodass zur Zeit der Fruchtausbildung die Temperaturen schon viel zu kalt waren, dazu kam noch, dass etliche Regentage den Reifeprozess nicht mehr möglich machten. Nun ja, immerhin, meine Melonenfrüchtchen hatten es bis 5 cm Umfang geschafft 🙂
Wichtig sind geschützte Sonnenlagen mit einem lockeren nahrhaften Humusboden. Kalte Zugluft, sowie Schattenwurf von benachbarten Pflanzen hindern die Melonen in ihrem Wachstum. Gerade der Boden muss sich schnell erwärmen können. Nasse, kalte Tonböden scheiden für eine Melonenkultur aus oder müssen durch Bodenverbesserungen optimiert werden. Hier macht es Sinn, durch Auflockern des Grundbodens oder Aufschütten eines Damms mit sandiger Komposterde, nachzuhelfen. Die erhöhte Lage verbessert den Wasserabfluss und beschleunigt somit die Bodenerwärmung.
Am besten gelingt der Anbau allerdings im Gewächshaus. Gerade die niedrigen Nachttemperaturen im Frühling setzen den jungen Pflanzen zu, da Melonen ein Wärme-liebendes Fruchtgemüse sind. Aber auch, wenn heute die Neuzüchtungen freilandtauglicher sind, ist zu erwarten, dass die Erträge in einem Gewächshaus erfolgsversprechender sind.
Melonen-Sorten, die sich für den Balkon bestens eignen
Melonen haben einen besonders hohen Nährstoffanspruch. Sowohl im Freiland, im Kübel, als auch im Beet eines Gewächshauses sollten mindestens 4 Wochen vor der Pflanzung nährstoffreicher Kompost (oder auch verrotteter Mist) untergearbeitet werden.
Wenn du deine Melonen selber ziehen möchtest, kannst du Mitte bis Ende März damit beginnen. Genau wie bei Gurken oder Zucchinis auch, kommen die Samen in kleine Aussaattöpfe. Wichtig ist, wirklich eine gute Aussaaterde zu nutzen. Die Samentöpfchen werden dann bei 25°C aufgestellt.
Bereits nach wenigen Tagen erwacht neues Leben und die ersten Keimblätter erblicken das Licht der Welt. Etwa 4 Wochen braucht es, bis sich darauf stabile Jungpflanzen bilden.
Wenn du ein kleines Gewächshaus zur Anzucht nutzt, kannst du ca. Anfang/Mitte April die Samen aussäen. Bevor deine Pflänzchen, also nach den Eisheiligen an die frische Luft kommen, solltest du sie aber an einem etwas kühleren Ort ein wenig abhärten. – Aber Achtung, Frost vertragen sie überhaupt nicht, daher: Aufpassen, dass es nicht unter zweistellige Temperaturen fällt und erst Mitte Mai, endgültig nach draußen stellen.
Im Gewächshaus ähnelt es auch etwas den Gurken. Gepflanzt wird im Abstand von etwa einem Meter, Schnüre, Kletterhilfen, wie z. B., Bambusstäbe sorgen dafür, dass Triebe nicht auf der Erde liegen oder kriechen. Zudem ist es auch platzsparend, wenn die Triebe in die Höhe wachsen. So faulen die Früchte auch nicht so schnell, als wenn sie auf dem Boden liegen.
Pflege von Melonen:
Sonne, Sonne und noch mal Sonne, sind wichtig! Zudem Nährstoffe in ausreichenden Mengen und viel Wasser. Auf das Wetter haben wir keinen Einfluss, wohl aber können wir dafür sorgen, dass genügend Wasser und Nährstoffe für die Pflanzen zur Verfügung steht. Es ist wichtig, regelmäßig zu Gießen, damit der Wurzelbereich auch gut durchfeuchtet wird. Im Gewächshaus gießt man am besten morgens, damit es bis zum Abend hin abgetrocknet ist. So verhindert man auch Pilzinfektionen. Ideal ist lauwarmes Wasser. Am besten hat man immer gefüllte Gießkannen in der Sonne stehen, sodass das Wasser sich aufwärmen kann. Auf keinen Fall mit kaltem Wasser gießen, das tut den Pflanzen nicht gut! Temperaturschwankungen straft die Pflanze mit Abstoßen der Blüten und Fruchtansätze.
Wie werden Melonen richtig geschnitten?
Bei Freiland-Melonen:
Hier werden die Haupt- und auch längeren Seitentriebe bis in den Juni entspitzt. Das regt die Verzweigung an, denn mehr Triebe, sorgen auch für mehr weibliche Blüten. Für jede Melonenpflanze reichen 5 Fruchtansätze. Wenn es zu viele Früchte werden, minderst es den Geschmack und die Größe der Früchte.
Im Gewächshaus:
Hier wird der Haupttrieb zunächst nicht „Entspitzt“, sondern nur die Seitentriebe. Unter Glas kann es u.U. an der Befruchtung scheitern. Zur Blütezeit hin werden die Fenster und Türen des Gewächshauses tagsüber geöffnet, um Bienen und andere Insekten anzulocken. Kommt es wieder Erwarten zu keinem Fruchtansatzt, muss Hand angelegt werden und die Bestäubung per Hand vorgenommen werden. Am besten geht das mit einem Wattestäbchen. –
Im Freiland:
Hier braucht die Befruchtung nicht per Hand durchgeführt werden. Der Boden sollte aber stets locker und Unkraut-frei sein. Der Einsatz von Mulchmaterial (Stroh, Blähton, etc.) ist von Vorteil, es verhindert Fäulnis. Es hat sich auch bewährt, wenn 5 Früchte an der Pflanze sind, diesen kleine Auflagen anzubieten, wo die Früchte drauf liegen können.
Genau wie bei Gurken, sind auch bei Melonen, Pilzkrankheiten anzutreffen. Die bekanntesten Gefahren sind: Mehltau, Fusarium- und Verticillium-Welke, Grauschimmel oder Wurzelfäule. Vorbeugend sind Ackerschachtelhalmbrühe oder Pflanzenstärkungsmitteln nützlich. Das größte Problem aber sind starke Temperaturunterschiede und Feuchtigkeitsschwankungen. Folgt auf heißen Sommertagen, kühle Feuchtigkeit, ist der Pilzbefall meistens schon vorprogrammiert. Auch der Befall mit Blattläusen sind unter Glas möglich.
Wie kann ich Melonen verwenden?
Bei uns in der Region sind die Wetterverhältnisse für Melonen nicht ganz so ideal, dennoch sollte man es versuchen, wenn genügend Sonne auf dem Balkon vorhanden ist.
Es geht doch nichts über eine eisgekühlte Melone an heißen Sommertagen und ja, wenn sie dann auch noch vom eigenen Balkon kommt, ist es noch einmal mehr, etwas Besonderes. Melonen sind Durstlöscher, haben kaum Kalorien und lassen sich in Eis, Obst- oder Süßspeisen verarbeiten.
Wie erntet man Melonen?
Melonen sind je nach Wetterlage und Region, Ende Juli oder Anfang August reif. Wenn sie reif sind, merkt man es am Duft oder an einem Riss am Stielansatz. Man kann aber auch klopfen. Wenn ein dumpfer, hohler Klang zu hören ist, ist die Frucht reif. Mit einem scharfen Messer oder einer Schere werden die Früchte vom Stiel abgeschnitten.
Welche Melonenarten gibt es?
Man unterscheidet Zuckermelonen und Wassermelonen. Von beiden Melonenarten gibt es verschiedene Sorten, die auch unterschiedliche Pflanz- und Fruchtmerkmale haben. Bei uns sind hauptsächlich die Zuckermelonen verbreitet, zu denen die Honigmelonen, Netzmelonen und Cantaloupe-Melonen zählen.
Kann man Melonen einfrieren?
Melonen lassen sich zwar einfrieren, aber nach dem Auftauen ist das Fruchtfleisch matschig. Es könnte zwar noch für Smoothies verarbeitet werden, ebenso für Eis oder Eiswürfel, aber die Festigkeit der Frucht geht durch den Tiefkühler verloren.