Wildvögel füttern & Mäuse auf Balkon & Terrasse
In der Tat, wer Wildvögel auf Balkon & Terrasse füttert, muss damit rechnen, dass sich über kurz oder lang auch Mäuse am Futterplatz einfinden. Ich persönlich habe ja nichts gegen diese putzigen Tierchen, aber sie buddeln sich auch in die Kübel ein und bauen dort ihre Behausungen und fressen auch die Wurzeln der Pflanzen an, wenn sie heraus haben, dass es leckeres Futter gibt. Dazu kommt, dass sie auch junge Keimlinge der Aussaaten liebend gerne abfressen – von daher solltest du nach einer Lösung suchen, wenn die Mäuse deinen Futterplatz entdeckt haben.
Manch einer mag mich für verrückt erklären, aber ich töte keine Mäuse, ganz abgesehen davon, dass ich sie total niedlich finde.
Schon im letzten Jahr bin ich angefangen und habe die Mäuschen alle nach und nach mit einer Lebendfalle eingefangen. Für diesen Zweck hatte ich mir ein kleines Aquarium/Terrarium, das mit einer Abdeckung, die aus einem Drahtgeflecht ausgestattet war, angeschafft. – Denn, wo eine Maus auftaucht, finden sich in der Regel auch noch weitere ein. – Es scheint sich herumzusprechen, wo es Futter gibt 😉
Zwei meiner Vogelhäuschen, die eigentlich zum Nisten für die Vögel gedacht waren, habe ich kurzerhand umfunktioniert als Mäusehäuschen und ja, zum Fressen gab es Vogelfutter, Knabberstangen und alles, was gerade noch so vorhanden war, denn sie fressen fast alles (sofern es nicht vergammelt oder schlecht ist). Erdnussbutter für Vögel, die lieben sie aber ganz besonders. 😉 Es gibt aber auch eigens für diese kleinen Erdenbürger schöne Häuschen.
Ein Hamster- oder Vogelkäfig ist für diesen Zweck absolut nicht geeignet – zunächst hatte ich nämlich auch einen Hamsterkäfig genutzt, aber die Gitterstäbe sind nicht eng genug. In weniger als 1 Std. flitzte das Mäuschen in meiner Wohnung rum, da es durch die Gitterstäbe entwischt war und ich musste es wieder einfangen. Von daher, ein Glasbecken ist die sicherste Möglichkeit, damit sie nicht entkommen.
Solltest du das nachmachen – auf dem Terrarium/Aquarium muss auf jeden Fall ein luftdurchlässiger Deckel, da die Tiere ja auch Luft brauchen, aber sie springen auch recht hoch und sind genauso schnell wieder aus dem Becken raus, wie sie reingekommen sind. Je nachdem, wie lange du sie im Haus hältst, benötigen sie auch ein Laufrad, denn Mäuse rennen täglich mehrere Kilometer. Wenn sie nur kurz in deiner Obhut sind und sie schnell wieder in die Freiheit kommen, geht es auch ohne, aber nur dann! Du solltest die Mäuschen auf keinen Fall anfassen, sie beißen richtig heftig und sie sollen ja auch nicht gezähmt werden, es sind und sollen Wildtiere bleiben!
Da man die Tiere ja nicht einfach wieder nach draußen setzen kann, wenn sie ein paar Tage im warmen Haus verbracht haben und es draußen kalt oder gar frostig ist, habe ich sie immer so lange behalten, bis die Witterung und Temperaturen es zu ließen, dass ich sie in einem nahegelegenen Waldstück wieder in die Freiheit entlassen konnte.
Meine Bitte an euch: Tötet oder vergiftet die Mäuse nicht! – Vergiften ist für jedes Tier ein ganz erbärmlicher und qualvoller Tod, denn alle Tiere, ob groß oder klein, haben eine Berechtigung zu leben. Die Natur regelt die Populationen von selbst, der Mensch muss da nicht Hand anlegen!
Wer sich ein wenig Mühe gibt, der findet auch eine Lösung, um die Mäuse von Balkon & Terrasse fern zu halten. Und genau so schade wäre es, wenn du auf Grund der Mäuse keine Wildvögel mehr auf deinem Balkon füttern würdest, denn Wildvögel & Co. sind heute dringend auf unsere Unterstützung angewiesen, im Sommer genauso, wie im Winter.
Eine der Mäusedamen hat mir dann doch noch zum Schluss Nachwuchs (siehe Video) beschert. Somit konnte ich sie erst wieder in den Wald bringen, als die kleinen groß genug waren. 😉
Nachtrag: Nachdem unsere Häuser saniert wurden, sind die Außenwände nun so glatt, dass keine Maus mehr hochklettern kann – somit hat sich bei mir das Mäuseproblem von selbst gelöst 🙂